1. Standortwahl

Kümmel bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit gut durchlässigem, leicht feuchtem und nährstoffreichem Boden. Ein tiefgründiger Boden ist ideal, da Kümmel eine tiefe Pfahlwurzel entwickelt. Schwerer, verdichteter Boden sollte vor der Aussaat aufgelockert werden, um die Wurzelbildung zu erleichtern.

2. Aussaatzeitpunkt

Kümmel ist eine zweijährige Pflanze, das bedeutet, dass er im ersten Jahr Blätter bildet und erst im zweiten Jahr blüht und Samen trägt. Der ideale Aussaatzeitpunkt ist im Frühjahr, etwa im April bis Mai. Eine Herbstsaat ist auch möglich, jedoch ist die Keimung dann langsamer.

3. Vorbereitung der Samen

Die Kümmelsamen können direkt ins Freiland ausgesät werden. Eine Vorkeimung ist nicht notwendig. Falls du die Keimung beschleunigen möchtest, kannst du die Samen vor der Aussaat für einige Stunden in lauwarmem Wasser einweichen.

4. Aussaat

  • Reihenabstand: 30-40 cm zwischen den Reihen, damit die Pflanzen ausreichend Platz haben.
  • Aussaatdichte: Die Samen werden dünn in ca. 1-2 cm tiefe Furchen gestreut.
  • Pflanzenabstand: Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte etwa 10-15 cm betragen.
  • Bodenbedeckung: Die Samen werden leicht mit Erde bedeckt und vorsichtig angedrückt.

5. Keimung

Kümmel benötigt etwa 2-3 Wochen zur Keimung. Der Boden sollte in dieser Zeit gleichmäßig feucht gehalten werden, um eine gute Keimung zu gewährleisten. Staunässe ist jedoch zu vermeiden, da dies die Keimlinge schädigen kann.

6. Pflege

  • Gießen: Kümmel bevorzugt mäßige Bodenfeuchtigkeit. Besonders während der Keimphase und bei heißem Wetter sollte der Boden nicht austrocknen. Sobald die Pflanze gut angewachsen ist, ist sie relativ trockenheitsresistent.
  • Düngen: Ein nährstoffreicher Boden ist vorteilhaft, aber zu viel Dünger kann das Aroma der Samen beeinträchtigen. Im Frühjahr kann eine leichte Gabe von organischem Dünger oder Kompost ausgebracht werden.
  • Unkrautbekämpfung: Regelmäßiges Jäten ist wichtig, vor allem in der Anfangsphase, um den jungen Pflanzen genügend Licht und Nährstoffe zu bieten.
  • Bodenpflege: Kümmel schätzt einen lockeren Boden. Daher kann es hilfreich sein, den Boden um die Pflanzen herum vorsichtig aufzulockern, um eine gute Durchlüftung zu gewährleisten.

7. Krankheiten und Schädlinge

Kümmel ist relativ resistent gegen Krankheiten und Schädlinge, kann jedoch gelegentlich von Blattläusen oder Pilzerkrankungen wie Mehltau befallen werden. Eine Fruchtfolge ist wichtig, um Bodenschädlinge wie Nematoden zu vermeiden. Kümmel sollte nicht öfter als alle vier Jahre auf derselben Fläche angebaut werden.

8. Ernte

Kümmel blüht im zweiten Jahr. Die Ernte erfolgt, wenn die Samen braun sind und leicht aus den Dolden fallen. Dies ist normalerweise im Juli oder August des zweiten Jahres der Fall. Die Dolden werden abgeschnitten und zum Trocknen an einem luftigen, schattigen Ort ausgelegt.

9. Lagerung

Nach dem Trocknen können die Samen durch leichtes Reiben der Dolden gelöst werden. Die Kümmelsamen werden trocken und dunkel gelagert, um ihr Aroma zu bewahren.

10. Tipps

  • Fruchtfolge beachten: Kümmel sollte erst nach 4 Jahren wieder auf derselben Fläche angebaut werden, um Bodenmüdigkeit zu vermeiden.
  • Begleitpflanzen: Kümmel harmoniert gut mit Pflanzen wie Fenchel und Dill, da sie ähnliche Standortanforderungen haben.
  • Vermehrung: Nach der Ernte kann man die Samen für die nächste Aussaat verwenden.