Aussaat und Pflege von Majoran

Majoran ist ein aromatisches Kraut, das häufig in der Küche verwendet wird und sich durch seinen würzigen Geschmack auszeichnet. Die Aussaat und Pflege ist relativ einfach, wenn man einige wichtige Punkte beachtet. Hier ist eine detaillierte Anleitung:

1. Zeitpunkt der Aussaat

  • Aussaat im Haus: Ab März bis April ist ein guter Zeitpunkt, um Majoransamen im Haus vorzuziehen.
  • Aussaat im Freiland: Ab Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, können die Pflanzen nach draußen gesetzt oder direkt ins Freiland gesät werden.

2. Standortwahl

  • Licht: Majoran liebt sonnige Standorte. Er sollte mindestens 6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag erhalten.
  • Boden: Der Boden sollte gut durchlässig, nährstoffreich und locker sein. Ideal ist ein sandig-lehmiger Boden mit einem pH-Wert von 6 bis 7.
  • Topfkultur: Majoran lässt sich auch gut im Topf auf einem sonnigen Balkon oder Fensterbrett kultivieren.

3. Aussaat

  • Vorkultur: Wenn du Majoran im Haus vorziehst, streue die Samen locker auf die Oberfläche einer feinen Anzuchterde. Die Samen sind Lichtkeimer, daher solltest du sie nur leicht andrücken, aber nicht mit Erde bedecken.
  • Abstand: Bei der Aussaat im Freiland oder Topf sollte der Pflanzabstand etwa 20-30 cm betragen.
  • Keimtemperatur: Eine Temperatur von etwa 18–22 °C ist ideal für die Keimung. Decke das Saatgut leicht mit Folie ab, um eine höhere Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten.
  • Keimdauer: Die Samen keimen nach etwa 10–14 Tagen.

4. Pflege nach der Aussaat

  • Gießen: Halte die Erde während der Keimung gleichmäßig feucht, aber nicht nass, um Staunässe zu vermeiden. Majoran reagiert empfindlich auf zu viel Feuchtigkeit.
  • Lüften: Falls die Pflanzen im Haus vorgezogen wurden, sollten sie nach der Keimung schrittweise an die Außentemperaturen gewöhnt werden (abhärten).
  • Pikieren: Sobald die Jungpflanzen groß genug sind, sollten sie pikiert (vereinzelt) werden, um genügend Platz für die Wurzeln zu schaffen.

5. Umpflanzen ins Freiland

  • Zeitpunkt: Sobald die Frostgefahr vorüber ist (meist ab Mitte Mai), können die Jungpflanzen ins Freie gepflanzt werden.
  • Pflanzabstand: Setze die Pflanzen mit einem Abstand von etwa 25 cm zueinander.
  • Erde vorbereiten: Lockere den Boden gut auf und mische etwas Kompost oder organischen Dünger unter, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.

6. Pflege während des Wachstums

  • Gießen: Majoran benötigt mäßig Wasser. Vermeide Staunässe, da die Pflanze empfindlich auf zu viel Feuchtigkeit reagiert. Lieber weniger, aber regelmäßig gießen.
  • Düngen: Düngen ist bei nährstoffreichem Boden nicht zwingend notwendig. Falls der Boden jedoch sehr nährstoffarm ist, kann alle 4-6 Wochen ein organischer Dünger oder Kompost eingearbeitet werden.
  • Jäten: Entferne regelmäßig Unkraut, damit die Majoranpflanzen ausreichend Platz und Nährstoffe haben.
  • Rückschnitt: Ein regelmäßiger Rückschnitt der Blätter fördert ein buschiges Wachstum und verhindert, dass die Pflanzen zu hoch und instabil werden.

7. Ernte

  • Zeitpunkt: Majoran kann während der gesamten Vegetationsperiode geerntet werden. Der beste Zeitpunkt ist jedoch vor der Blüte, da dann der Geschmack am intensivsten ist.
  • Erntemethode: Schneide die Triebspitzen mit einer Schere ab, wenn die Pflanze etwa 10-15 cm hoch ist. Lasse etwa 5 cm stehen, um ein erneutes Austreiben zu fördern.
  • Trocknen: Für die Konservierung können die Stängel geschnitten und kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort getrocknet werden.

8. Überwinterung

  • Im Freien: Majoran ist nicht winterhart und sollte vor dem ersten Frost ins Haus geholt oder durch Neuaussaat im nächsten Jahr ersetzt werden.
  • Im Topf: Falls Majoran im Topf angebaut wird, kann die Pflanze im Herbst ins Haus geholt und an einen hellen, kühlen Ort gestellt werden. Während dieser Zeit sollte nur sehr sparsam gegossen werden.

9. Schädlinge und Krankheiten

  • Schädlinge: Majoran ist relativ resistent gegen Schädlinge. Manchmal können Blattläuse oder Spinnmilben auftreten. Diese lassen sich in der Regel mit einem Wasserstrahl oder mit natürlichen Schädlingsmitteln bekämpfen.
  • Krankheiten: Staunässe kann zu Wurzelfäule führen, daher ist es wichtig, für eine gute Drainage zu sorgen.

10. Tipps zur Pflege

  • Regelmäßiger Rückschnitt: Fördert nicht nur das Wachstum, sondern verzögert auch die Blüte und sorgt für eine längere Erntezeit.
  • Mulchen: Eine leichte Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkraut zu unterdrücken.
  • Trocknung: Geernteter Majoran sollte zügig an einem schattigen und gut belüfteten Ort getrocknet werden, damit die ätherischen Öle erhalten bleiben.

Mit dieser Anleitung kannst du erfolgreich Majoran anbauen und eine reiche Ernte erzielen.